Ihre Ängste können Sie jedoch auch erfolgreich überwinden Die meisten Menschen haben schon Bekanntschaft mit dem Gefühl der Angst gemacht. Die Fähigkeit, Angst zu empfinden, ist uns angeboren. Und doch unterscheiden wir uns darin, in welchen Situationen wir Angst empfinden wie häufig wir Angst empfinden, auf welche Art und Weise sich die Angst äußert wie stark unsere Ängste sind wie wir mit unseren Ängsten umgehen wie lange unsere Ängste anhalten
Es gibt Phasen in der Entwicklung, in der wir als Kinder ganz bestimmte Ängste erleben müssen - wie etwa die Angst vor Dunkelheit oder Gespenstern. Diese Ängste bauen sich jedoch bis zum Erwachsenenalter bei den meisten Menschen ab. Einen Großteil unserer Ängste, unter denen wir als Erwachsene leiden, haben wir erlernt. Das Erleben eines traumatischen Erlebnisses - wie etwa eines Unfalls, einer schweren Erkrankung, einer plötzlich auftretenden Übelkeit in der Öffentlichkeit, eines großen Misserfolgs, des Todes eines Angehörigen - können dazu führen, dass wir uns eine negative Sichtweise zulegen und von nun an diese Situationen als "gefährlich" ansehen.
Wir unterschätzen unsere Fähigkeiten damit umzugehen und überschätzen die Gefahr. Wir rechnen beständig mit der Möglichkeit einer Wiederholung der schlimmen Erfahrung, haben Angst vor der erneuten Konfrontation. Schon in der Vorstellung, dass es nochmals passiert, bekommen wir Angstgefühle. Auch von überängstlichen Eltern können wir lernen, viele Situationen als gefährlich anzusehen, die es in Wirklichkeit gar nicht oder nicht in dem Ausmaß sind. Angstgefühle können auch auftreten, wenn wir über längere Zeit in starker Anspannung gelebt haben, weil beispielsweise ein Familienmitglied chronisch krank ist, sich der Partner von uns trennte oder unser Körper nach einer schweren körperlichen Erkrankung einfach erschöpft ist. Nicht zuletzt können auch körperliche Ursachen wie z.B. eine Schilddrüsenüberfunktion, ein Mangel an Vitamin B1 oder eine Störung des Kalziumshaushalts unsere Angst verursachen.
Die Symptome
Folgende Symptome können während einer Panikattacke einzeln oder in Kombination auftreten:
Medikamentöse Behandlung:
Bei der medikamentösen Behandlung kommen häufig die folgenden Medikamente zur Anwendung:
trizyklische Antidepressiva
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
Beruhigungsmittel (Tranquilizer)
Fragen Sie Ihren Arzt!
Psychotherapeutische Behandlung:
Tiefenpsychologische Methoden: Im Vordergrund steht eine Aufdeckung und Auflösung krankheitsverursachender Konflikte und deren unbewussten Beweggründe.
Kognitive Verhaltenstherapie: Therapeutisch sollen Veränderungen des Verhaltens und der Lebensbedingungen erlernt werden.
Systematische Psychotherapie
... und viele weitere Therapieformen. Ihr Arzt oder ein Psychotherapeut gibt Auskunft!
Weitere Möglichkeiten der Bewältigung von Angst und Panik:
Zahlreiche Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelrelaxation, autogenes Training, fernöstliche Methoden wie Yoga, Chi Gong oder Tai Chi, diverse Kurse, beispielsweise über Stressmanagement oder der Besuch von regionalen Selbsthilfegruppen.
Was können wir selbst tun, um unsere Ängste erfolgreich zu überwinden?
Zwei Drittel aller Betroffenen können innerhalb kurzer Zeit ihre Angst überwinden. Die folgenden Schritte können uns dabei helfen:
1. Zunächst einmal müssen Sie sich klarmachen: Die meisten Ihrer Ängste entstehen nicht durch eine bestimmte Situation, sondern dadurch, dass Sie diese Situation als gefährlich und sich als hilflos ansehen. Dann müssen Sie sich beobachten, welche Gedanken Ihrem Angstgefühl vorausgehen. Gewöhnlich sind es Gedanken wie: "Bestimmt wird mir das... und das... passieren. Das könnte ich nicht ertragen".
2. Prüfen Sie diese Gedanken: Ist es denn wirklich so, dass dieses schlimme Ereignis mit Sicherheit auf Sie zukommen wird oder kam es bisher vielleicht nur einmal auf Sie zu? Und wenn es auf Sie zukommen sollte, haben Sie dann wirklich keine Möglichkeiten damit umzugehen?
3. Nun müssen Sie damit beginnen, die Situationen, die Sie bisher gemieden haben, wieder aufzusuchen. Für viele Menschen ist es einfacher, mit der einfachsten Situation zu beginnen. Deshalb notieren Sie sich am besten alle Situationen, vor denen Sie Angst haben, und beginnen mit der einfachsten. Erinnern Sie sich dabei daran, dass Sie mit der Situation und den darin auftauchenden Gefühlen umgehen können. Sie werden zunächst Angst empfinden. Sagen Sie sich deshalb: "Ich weiß jetzt, dass all meine körperlichen Symptome auftauchen werden, weil ich mir bisher erzählt habe, wie gefährlich die Situation ist. Sie sind das Ergebnis meiner Gedanken. Sie werden vorübergehen. Ich kann es ertragen, sie sind nur unangenehm. Ich werde jetzt in der Situation bleiben, bis ich ruhiger werde." Wichtig: Bleiben Sie in der Situation, bis die Angst nachlässt.
4. Erlernen Sie eine Entspannungstechnik wie etwa das Autogene Training oder die Progressive Muskelentspannung. Angst und Entspannung können wir nicht gleichzeitig empfinden. Wenn wir bewusst unserem Körper den Auftrag zur Entspannung geben, wird die Angst nachlassen.
5. Erinnern Sie sich daran: Angst kann man nur verlernen, wenn man mit Angst in die Situation geht. Mit zunehmender Übung wird die Angst abnehmen.
6. Da Angst ein körperliches Signal ist, das uns vor Gefahren bewahren soll, kostet es Energie, trotz Angst in die Situation zu gehen. Deshalb ist für manche Menschen eine therapeutische Unterstützung sehr hilfreich.